11.01.2021

Unterstützung bei der rechtskonformen Nutzung biologischer Ressourcen

Website des German Nagoya-Protokoll HuB geht online

Projektlogo German Nagoya Protocol HuB

Screenshot der neuen Projektwebsite www.nagoyaprotocol-hub.de

Am 23. Dezember 2020 launchte das Projekt German Nagoya Protocol HuB (GNP HuB) eine neue Website, www.nagoyaprotocol-hub.de, die Forschenden in Deutschland Informationen zur gesetzeskonformen Nutzung von biologischen Ressourcen gibt. Das Projekt GNP HuB versteht sich als Beratungsstelle und Ansprechpartner für akademische Forschende in Deutschland. Zugleich agiert das Projekt GNP HuB als Netzwerk für den Austausch mit Forschenden über die Umsetzung des sogenannten Nagoya-Protokolls.

Die Verordnung (EU) Nr. 511/2014 des Europäischen Parlaments über die Maßnahmen für die Nutzer zur Einhaltung der Vorschriften des Protokolls von Nagoya über den Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile – kurz Nagoya-Protokoll – ist im Oktober 2014 in Kraft getreten. Die Umsetzung des Protokolls stellt Forschende weltweit vor große Herausforderungen, die die Durchführung einzelner Forschungsprojekte mit biologischem Material aus dem Ausland erschweren können. So müssen die Forschenden beispielsweise spezifische Genehmigungen für den Zugang und die Nutzung von biologischen Materialien einholen, die sie in ihren Forschungsarbeiten einsetzen wollen. Jedes Land hat dabei spezifische Vorgehensweisen, Regularien und Zuständigkeiten, die mit einem hohen bürokratischen Aufwand einhergehen.

Ziel des Projekts GNP HuB ist es, Forschenden durch strukturierte Informationsangebote zu helfen, ihre Verpflichtungen, die sich aus der Umsetzung des Nagoya-Protokolls ergeben, besser zu verstehen. „Das Projekt ist dabei mehr als nur Anlaufstelle für gut aufgearbeitete, strukturierte Erstinformationen“, erläutert die Projektkoordinatorin Elizabeth Karger. „Wir katalysieren auch den Austausch der Forschenden untereinander, um ein lebendiges Netzwerk aufzubauen, in dem Erfahrungen ausgetauscht und für andere Forschende nutzbar gemacht werden“. Die jetzt veröffentlichte Website des Projektes GNP HuB wird kontinuierlich weiterentwickelt und bietet Forschenden einen Überblick über bewährte Vorgehensweisen im Umgang mit dem Nagoya-Protokoll, mögliche Stolpersteine, Lösungsoptionen und best practice-Beispiele sowie Tipps und Tricks aus der Praxis. Die Angebote wenden sich sowohl an Neueinsteiger, als auch an erfahrene Forschende.

Das Projekt wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Die Projektkoordination liegt beim Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Konsortium der Deutschen Naturwissenschaftlichen Sammlungen (DNFS), dem Leibniz-Forschungsverbund Biodiversität (LVB) und dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO). „Die Kooperationspartner kommen aus der biowissenschaftlichen Community und beschäftigen sich seit vielen Jahren intensiv mit Fragen zum Zugang und gerechtem Vorteilsausgleich und haben vielfältige Praxiserfahrungen“, informiert Elizabeth Karger. „Mit diesem Projekt können wir auf die breite Unterstützung und Expertise der Forschungsgemeinschaft zurückgreifen."


Kontakt German Nagoya Protocol HuB
Projektkoordination: Elizabeth Karger
Tel.: 0531/2616-421
Email: info(at)nagoyaprotocol-hub.de

 

Über das Leibniz-Institut DSMZ
Das Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH ist die weltweit vielfältigste Sammlung für biologische Ressourcen (Bakterien, Archaeen, Protisten, Hefen, Pilze, Bakteriophagen, Pflanzenviren, genomische bakterielle DNA sowie menschliche und tierische Zellkulturen). An der DSMZ werden Mikroorganismen sowie Zellkulturen gesammelt, erforscht und archiviert. Als Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft ist die DSMZ mit ihren umfangreichen wissenschaftlichen Services und biologischen Ressourcen seit 1969 globaler Partner für Forschung, Wissenschaft und Industrie. Die DSMZ ist als gemeinnützig anerkannt, die erste registrierte Sammlung Europas (Verordnung (EU) Nr. 511/2014) und nach Qualitätsstandard ISO 9001:2015 zertifiziert. Als Patenthinterlegungsstelle bietet sie die bundesweit einzige Möglichkeit, biologisches Material nach den Anforderungen des Budapester Vertrags zu hinterlegen. Neben dem wissenschaftlichen Service bildet die Forschung das zweite Standbein der DSMZ. Das Institut mit Sitz auf dem Science Campus Braunschweig-Süd beherbergt mehr als 73.000 Kulturen sowie Biomaterialien und hat 198 Mitarbeiter. www.dsmz.de   

Über den Leibniz-Forschungsverbund 'Biodiversität'
Der Leibniz-Forschungsverbund 'Biodiversität' (LVB) bündelt die Kompetenzen von 20 Institutionen aus der Leibniz-Gemeinschaft. Ziel des 2008 gegründeten Verbundes ist die Vernetzung und Bündelung der Kompetenzen und Ressourcen dieser Einrichtungen zur Erforschung der ökologischen, ökonomischen, räumlichen und gesellschaftlichen Bedeutung der Biodiversität. Diese Forschung unterstützt die Entwicklung von Lösungen für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität. Um das gesellschaftliche Bewusstsein für den Wert der Biodiversität zu schärfen, engagiert sich LVB zunehmend in der Umweltbildung und informiert die Bürger und die breitere Öffentlichkeit über die Erkenntnisse aus der Forschung der LVB-Mitglieder. Eine Reihe von naturwissenschaftlichen Forschungsmuseen sind Mitglieder des LVB und verfügen über umfangreiche Sammlungen mit mehr als 70 Millionen Objekten. www.leibniz-verbund-biodiversitaet.de/en.html

Über die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.000 Personen, darunter 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro. www.leibniz-gemeinschaft.de

Über den VBIO
Der Biologenverband VBIO e. V. ist das gemeinsame Dach für alle, die im Bereich Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin studieren oder tätig sind – egal ob in Hochschule, Schule, Industrie, Verwaltung, Selbstständigkeit oder Forschung. Die Mitglieder des VBIO vertreten das gesamte Spektrum der Biowissenschaften von der molekularen, zellulären oder der am Organismus orientierten Sicht bis hin zur Biomedizin. www.vbio.de