22.11.2019

Die größte und vielfältigste Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen weltweit befindet sich in Braunschweig

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Die DSMZ hat bisher eine Super-Arbeit geleistet“!

Mikroorganismen und Zellkulturen für die weltweite Wissenschaft sowie Grundlagenforschung und Datendigitalisierung umfasst das Tätigkeitsspektrum des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, das am 20. November 2019 mit einer Podiumsdiskussion das 50-jährige Bestehen im Beisein von Bundesministerin Anja Karliczek feierte. Nicht nur Superlative machen die DSMZ weltweit einzigartig. Das zur Leibniz-Gemeinschaft gehörende Institut auf dem Science Campus Braunschweig-Süd ist die vielseitigste Bioressourcen-Sammlung weltweit und beherbergt die umfassendste Bakteriensammlung auf der Welt. In der DSMZ-Sammlung lagern 80 Prozent der bekannten Bakterien, die umfangreichste Sammlung von Viren von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und die global größte Kollektion von Leukämie-Lymphome-Zellen. In flüssigem Stickstoff bei rund minus 190 Grad Celsius oder gefriergetrocknet in luftleeren Ampullen bei 15 Grad Celsius bewahren die DSMZ-Wissenschaftler die Bioressourcen auf. Bakterien, Bakteriophagen, Pilze, Pflanzenviren sowie menschliche und tierische Zellen werden von hier aus an Wissenschaftler weltweit abgegeben.

Podiumsdiskussion mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek
Die Podiumsdiskussion widmete sich thematisch der Rolle von Bioressourcen – insbesondere Mikroorganismen – für die zukünftige biobasierte Ökonomie und Zukunftsperspektiven. Neben der Bundesministerin für Bildung und Wissenschaft, Anja Karliczek, nahmen daran der Leiter der Abteilung 1 (Forschung, Innovation und Europa) des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur Rüdiger Eichel aus Hannover, Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft aus Berlin und als Gastgeber Prof. Dr. Jörg Overmann, Mikrobiologe und Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts DSMZ, teil. Die Moderation übernahm die bekannte Fernsehmoderation und Wissenschaftsjournalistin Dr. Susanne Holst aus Hamburg. Die Podiumsdiskussion wurde aufgezeichnet und kann über Facebook unter www.facebook.com/Leibniz.DSMZ/ abgerufen werden. Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft stellte fest, dass die DSMZ exzellent forscht, auf höchstem Niveau sammelt und einen sehr guten Transfer der Erkenntnisse in die Wissenschaftslandschaft und die Öffentlichkeit leistet.  

Die DSMZ ist innovativ und digital
Die DSMZ ist das Kompetenzzentrum für die Erforschung, Bereitstellung und Anwendung von Bioressourcen wie Bakterien, Pflanzenviren, Pilzen, Bakteriophagen sowie menschlichen und tierischen Zellkulturen. „Die Relevanz der mikrobiellen Diversität ist extrem hoch, denn rund ein Drittel aller Patente werden mit Mikroorganismen gemacht“, betonte Professor Jörg Overmann im Rahmen der Podiumsdiskussion. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek hob hervor, dass die DSMZ im Bereich der Datensammlung und –verarbeitung gute Vorarbeit geleistet habe, auf der jetzt aufgebaut werden könne. Für die Zukunft der Bioressourcenforschung ist es notwendig, intelligente Datenbanken aufzubauen, die das Wissen, dass sich aus den Daten ergibt, in Form „digitaler Bioressourcen“ weltweit verfügbar zu machen. „Sammlung klingt so altmodisch und analog, dabei ist die DSMZ innovativ und digital“, bekräftigte Eichel, der auch die Grußworte des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler überbrachte. 

Bergey Medal für Dr. Peter Schumann
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion fand die Verleihung der weltweit renommierten Bergey Medal an DSMZ-Kurator Dr. Peter Schumann statt. Die Laudatio sprach Prof. Dr. Dr. Peter Kämpfer von der Justus-Liebig Universität Gießen. An die Podiumsdiskussion schloss der Empfang zur Feier des 50-jährigen Bestehens mit prominenten Gästen aus Politik, Medien und Wissenschaft an. Professor Overmann und die administrative Geschäftsführerin Bettina Fischer konnten 160 Gäste begrüßen. Dazu gehörten unter anderem die Bundestagsabgeordneten Carsten Müller (CDU) aus Braunschweig und Victor Perli (DIE LINKE) aus Wolfenbüttel, der Bürgermeister der Stadt Braunschweig Dr. Helmut Blöcker (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), hochrangige Vertreter der DFG und anderer Wissenschaftsgemeinschaften, Mikrobiologen aus dem In- und Ausland sowie führende Vertreter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie des Niedersächsischen Landesministeriums für Wissenschaft und Kultur. 

DSMZ-Pressekontakt:
Sven-David Müller, Pressesprecher des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH
Tel.: 0531/2616-300
sven.david.mueller(at)dsmz.de  

Über das Leibniz-Institut DSMZ
Das Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH ist die weltweit vielfältigste Sammlung für biologische Ressourcen (Bakterien, Archaeen, Protisten, Hefen, Pilze, Bakteriophagen, Pflanzenviren, genomische bakterielle DNA sowie menschliche und tierische Zellkulturen). An der DSMZ werden Mikroorganismen sowie Zellkulturen gesammelt, erforscht und archiviert. Als Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft ist die DSMZ mit ihren umfangreichen wissenschaftlichen Services und biologischen Ressourcen seit 1969 globaler Partner für Forschung, Wissenschaft und Industrie. Die DSMZ ist als gemeinnützig anerkannt, die erste registrierte Sammlung Europas (Verordnung (EU) Nr. 511/2014) und nach Qualitätsstandard ISO 9001:2015 zertifiziert. Als Patenthinterlegungsstelle bietet sie die bundesweit einzige Möglichkeit, biologisches Material nach den Anforderungen des Budapester Vertrags zu hinterlegen. Neben dem wissenschaftlichen Service bildet die Forschung das zweite Standbein der DSMZ. Das Institut mit Sitz auf dem Science Campus Braunschweig-Süd beherbergt mehr als 72.500 Kulturen sowie Biomaterialien und hat 198 Mitarbeiter. www.dsmz.de   

Über die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 95 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.000 Personen, darunter 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro. www.leibniz-gemeinschaft.de